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Flappy Bird – Suchtmittel Nummer 1!

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Manche Leute spielen es zum Zeitvertreib, andere haben es sich zur Aufgabe gemacht den Weltrekord zu brechen. Sicher ist: Viele verlieren die Fassung, mich eingeschlossen. Wie kann ein kleines unscheinbares Smartphone-Game so viel Aggression stiften, dass man sein Handy am liebsten aus dem Fenster werfen möchte?

Ihr denkt euch bestimmt: Flappy Bird ist doch viel zu aktuell für das Genre Retro-Game. Im Prinzip richtig. Aber durch das retrospektive Design und die verpixelte Grafik haben wir uns dafür entschieden auch über das Phänomen Flappy Bird zu berichten, als ein auf Retro getrimmtes Smartphone-Game.

Sinn des Spiels ist einen kleinen Vogel durch eine Reihe von senkrecht angeordneten Röhren mit einer kleinen Öffnung zu manövrieren. Die Flugbahn des Vogels wird durch Tappen auf den Bildschirm beeinflusst. Eigentlich keine schwere Aufgabe. Das habe ich mir auch gedacht, als ich das erste Mal auf dieses Spiel getroffen bin.

 

 

Doch wie sich im Nachhinein herausstellte ist Flappy Bird meiner Meinung nach kein lockeres Game für zwischendurch. Je länger und öfter ich Zeit an diesem Frustrationsfaktor verbrachte, desto genervter wurde ich. Meine Stimmung verhielt sich dazu negativ proportional, wodurch ein entspannter Umgang mit mir im alltäglichen Leben deutlich erschwert wurde. Wie kann ein so harmlos wirkendes Spiel so extreme Auswirkungen haben?

Mögliche Gründe:

  1. Das spiel ist visuell sehr simpel und retrospektiv gestaltet, wodurch das erfolgreiche Bewältigen der Aufgabe als absolut mögliches Szenario wirkt.
  2. Wenn du an einer Röhre scheiterst, kannst du nicht an dieser Stelle fortfahren, sondern darfst gnädiger Weise von vorn beginnen. Try-and-Error. In meinem Fall würde ich meine Leistung an dieser Stelle als FAIL bezeichnen.
  3. Wenn man dann noch auf Twitter ließt, wie Gamer utopische Highscores erreichen, wird man umso mehr motiviert auch endlich mal mehr als 3 Punkte zu schaffen.
  4. Die simple Bedienung und der primitive Rahmen des Spiels lassen beim Scheitern keinen Zweifel offen: Verdammt, ICH habe schon wieder versagt (Schuldzuweisung bezüglich Software ist hier ausgeschlossen). Unter Betrachtung von Punkt 1., 2. und 3. liegt jedoch anschließend die Conclusio nahe: So blöd kann ich doch nicht sein. Ich kann das besser!

Und schon haben wir ein erstklassiges Spiel mit einem erheblichen Suchtfaktor, welches gleichzeitig die User durch Verzweiflung in den Wahnsinn treibt. Glücklicherweise geht es nicht nur mir so! Und so beißen sich auch viele andere User an Flappy Bird die Zähne aus. Eine erweiterte Variante von Flappy Bird ist das „Gemeinschafts-Verzweifeln“. Durch das gemeinsame Vorhalten von erreichten Highscores wird zusätzliches Konkurrenzdenken geschürt und das Reflektieren des eigenen Versagens gefördert. Besonders förderlich ist ein „Mitspieler“, der direkt im Anschluss an deinen 3 Punkte Highscore mal eben 31 Punkte ganz locker aus dem Finger schüttelt.

Um euch einen kleinen Einblick in das Gameplay zu geben, findet Ihr hier ein LETS-PLAY-FLAPPY-BIRD:

 

 

Nice2know-Facts:

  • Name: Flappy Bird
  • Erstveröffentlichung: 23. Mai 2013
  • Entwickler: Dong Nguyen
  • Herausgeber: .Gears Studios, Hanoi
  • Plattformen: iOS, Android
  • Downloads: über 50 Millionen

Doch Flappy Bird wurden schon die Flügel gestutzt. Seit dem 9. Februar 2014 findet man keinen Download für das Spiel weder für iOS, noch für Android.Gerüchten zufolge musste die Verbreitung auf Grund rechtlicher Schritte von Nintendo eingestellt werden (unbestätigt). Aber wenn wir mal ehrlich sind lassen sich schon gewisse Ähnlichkeiten in der visuellen Aufmachung zu „Super-Mario“ finden, oder?

Wieder andere sprechen vom Mitwirken der NSA, die Druck auf Dong Nguyen ausüben wollten, um das Game für Überwachungszwecke zu nutzen. Dies wurde jedoch auch nicht bestätigt.

Dong Nguyen selbst verwies auf den Suchtfaktor des Spiels, weshalb es aus den Downloadportalen entfernt wurde. Ist man sich jedoch darüber im klaren, dass Dong Nguyen nach wie vor pro Tag 50.000 $ allein durch Werbung innerhalb des Spiels verdient, klingt dieser „erklärte Grund“ nicht sehr wahrscheinlich. Würde jemand die WoW-Server schließen und auf gewisse Mengen Geld verzichten, weil er davon ausgeht, dass dadurch zu viele Leute zu viel Zeit vor dem Rechner verbringen? Ich denke nicht.

Ich lasse mich eher dazu hinreißen, dem Nintendo-Gerücht glauben zu schenken, wenn sich Apple und Samsung schon rechteckige Formen von Endgeräten schützen lassen. Oder liege ich da völlig falsch?

 

FAIL!

Try again, Flappy! Fail!

In diesem Sinne: Bitte kommen großer Vogel!

euer Homburger

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