The Binding of Isaac, Five Nights at Freddy’s, Minecraft, Limbo, Super Meat Boy. Bestimmt hat jeder von euch mindestens einen dieser extrem bekannten Titel gespielt, wenn nicht sogar alle… Es gibt unglaubliches Potential in der Indie-Szene! Doch nicht jedes dieser vielen Indiespiele ist auch ein Treffer. Also brauchen wir einen Freiwilligen, der sich durch den Schlamm von unendlich vielen Slender Klonen, fragwürdigen Spin-Offs und generell verwirrenden Erfahrungen kämpft, um die wirklich guten Indiespiele zu entdecken. Die heimlichen Einzigartigkeiten, die uns bewegen und die vielleicht auch die ganze Spieleindustrie aufrütteln. Ich begebe mich auf eine Reise durch den Dschungel der Indie Szene und hoffe, für euch ist was Gutes dabei!
Beginnen wir heute mit Gone Home
Eines Abends, beim planlosen Scrollen durch meine Ps4 Spielebibliothek, fiel mein Blick auf Gone Home. Ich hatte es kürzlich dank PS Plus gratis bekommen und einfach schnell in die Downloadliste geklickt. Ein Geschenk nimmt man eben dankend an. Aber nun wollte ich sehen, ob sich hinter dem vagen Titel Gone Home von the Fullbright Company vielleicht eine Innovation oder gar eine kleine Kostbarkeit verbirgt. Bei Indiespielen weiß man ja nie.
Dämonen und Besessene – Die Story von Gone Home lässt mich rätseln
Das Cover des Spiels ist eine dunkle Villa unter einem lila Nachthimmel, der Opening-Screen hat eine schwere und bedrohliche Melodie als Hintergrundmusik. So lässt das ganze Set-Up vermuten, dass es sich um ein Spiel mit Grusel-Einflüssen handelt. Vielleicht nicht richtiger Horror á la Outlast, aber irgendwie ist die Stimmung des Spiels unheimlich. Auch die Story lässt mich anfänglich mindestens Geister, Paranormales oder dergleichen vermuten.
Ihr spielt eine junge Frau namens Katie, die gerade von ihrem Auslandsjahr nach Hause kommt. Aber als wir die Tür öffnen wollen, finden wir nur eine hochgradig besorgniserregende Notiz unserer kleinen Schwester Sam. Die sagt uns nämlich Lebewohl und entschuldigt sich, dass alles so kommen musste. Niemand ist da, in der großen Gruselvilla, die unsere Familie geerbt hat, von einem geisteskranken Onkel, der auf mysteriöse Weise verstorben ist. Die ersten 20 Minuten des Spiels reichten meine Theorien darüber, was hier passiert sein könnte von dämonischer Besessenheit bis hin zu einem tödlichen Familienstreit, auf jeden Fall muss etwas dramatisches vorgefallen sein!
Gameplay
Das Spielprinzip lässt sich in einem einfachen Satz erklären: Stelle die ganze Bude auf den Kopf! Also alle Schränke aufreißen, alles aus den Regalen zerren und im Nachttisch der Eltern wühlen. Währenddessen wird durch die Tagebucheinträge von Schwesterherz Sam langsam das Puzzle zusammengesetzt, und wir erfahren was tatsächlich mit unserer Familie passiert ist.
Die Spielzeit beträgt um die 3 Stunden, je nachdem, wie schnell ihr alle Einträge finden könnt und die vereinzelten Rätsel löst. Optisch gesehen ist das Spiel befriedigend, es flackert nichts, die Umgebung wirkt stabil und detailreich. Überragend sind hier andere Games. Der Soundtrack besteht aus einem dramatisch/atmosphärischem Stück, dass mir nach der Hälfte des Spiels zwar auf die Nerven geht, aber die Stimmung des Spiels grandios untermalt.
Fazit: Gemischte Gefühle
Als die Credits plötzlich über den Schirm flackern, bin ich verwirrt. Keine dämonische Besessenheit, keine Toten. Nicht einmal ein kleiner Geist. Das Drama, das in diesem Haus passiert ist, entpuppt sich als rein menschlich. Ist es ungerechtfertigt, dass ich enttäuscht bin?
Nachdem ich die Enttäuschung über den letztendlichen Mangel an Unheimlichkeit heruntergeschluckt habe, kann ich sagen, dass Gone Home ein ziemlich einzigartiges Spiel ist. Man kann es als eine Geschichte beschreiben, die man selbst durchlebt. Die angespannte und rastlose Atmosphäre des Spiels überträgt sich gut auf den Spieler, wenn der sich denn darauf einlässt. Und ganz nebenbei schneidet das Spiel gekonnt soziale Themen wie Identität und Intoleranz an ohne einen Moralpredigt-Nachgeschmack zu hinterlassen.
Letztendlich bleibt wohl zu sagen, wenn man mit den richtigen Erwartungen an das Spiel herangeht, dann ist es eine bewegende Erfahrung, wie man sie sonst nicht häufig findet. Für Gruselfans oder jemanden, der nicht so viel Wert auf die Story eines Spiels legt, ist Gone Home nichts. Aber alle anderen können sich mit gutem Gewissen auf eine interessante Erfahrung mit Gone Home freuen.
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